Was bedeutet “heimisch”?

Wer Lebensraum und Nahrungsquellen für Wildbienen, Schmetterlinge und Co. schaffen möchte, braucht ein vielfältiges Angebot ursprünglicher Wildpflanzen – genau genommen einheimischer Wildpflanzen. Doch was sind Wildpflanzen und was bedeutet heimisch eigentlich genau? Wo zieht man eine (regionale) Grenze?

Als Wildpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die ohne menschliches Einwirken eingewandert oder entstanden sind. Es sind Pflanzen, die züchterisch unverändert sind und somit in ihrer ursprünglichen natürlichen Form wild wachsen – z.B. auf Wiesen oder an Waldrändern.

Wildpflanzen haben sich im Laufe der Evolution weiterentwickelt und weisen eine große Vielfalt und Komplexität auf. Die Tierwelt hat sich währenddessen ebenfalls verändert und an die Pflanzen angepasst. So gibt es Wildbienen und Schmetterlinge, die eine ganz bestimmte Pflanze zum Überleben benötigen – anders herum hat sich die Pflanze auch an ihren Bestäuber angepasst und ist auf diesen zur Vermehrung angewiesen. 

Die Natternkopf-Mauerbiene ist eine dieser spezialisierten Wildbienen. Sie sammelt ausschließlich an den violett-blau schimmernden Blüten des Gemeinen Natternkopfes (Echium Vulgare) Pollen und Nektar.

Pflanzen, die in unseren Breitengraden (Mitteleuropa) unabhängig vom Verbreitungsgebiet eigenständig vorkommen, werden als heimisch definiert. Dennoch gibt es unterschiedliche regionale und lokale Verbreitungsmuster und eine entsprechende genetische Vielfalt. In Deutschland wird zwischen gebietseigenen und gebietsfremden Pflanzen unterschieden. Es gibt 22 Vorkommens- bzw. Herkunftsregionen, denn auch wenn die Pflanzenarten ähnlich aussehen, weisen sie aufgrund der evolutionären Anpassung genetische Unterschiede auf. Um die biologische Vielfalt zu erhalten, ist es wichtig auf gebietseigene Pflanzen zurückzugreifen.

Wir produzieren im Nordostdeutschen Tiefland für die Ursprungsgebiete 4 und 22.

Bitte beachte: Seit dem 2. März 2020 darf laut §40 Bundesnaturschutzgesetz das Saat- und Pflanzgut sowohl von krautigen Arten als auch von Gehölzen in der freien Natur nur noch innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden. 

 

Quellen:

NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. – Wilde Vorfahren, online: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflanzen/wildpflanzen/23028.html

Bundesamt für Naturschutz – Gebietseigene Herkünfte, online: https://www.bfn.de/gebietseigene-herkuenfte

Sentasverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz – Gebietsheimische Pflanzen, online: https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/biologische-vielfalt/ausstellungen/gaerten-der-welt/gebietsheimische-pflanzen/

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