Heimische Wildpflanzen im Naturschutz

Vielfalt für Bienen, Schmetterlinge und Co.

Das Schaffen von Lebensraum und Nahrungsquellen für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten ist heute wichtiger denn je. Ein Schlüssel dazu liegt in der Anpflanzung heimischer Wildpflanzen. Doch was genau bedeutet eigentlich “heimisch” im Kontext des Naturschutzes? In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Definition und Bedeutung von heimischen Wildpflanzen.

Heimisch im Naturschutz. Eine Definition

Heimische Wildpflanzen sind Pflanzen, die unabhängig von ihrem Verbreitungsgebiet in unseren Breitengraden (Mitteleuropa) eigenständig vorkommen. Doch der Begriff “heimisch” geht noch weiter. Er umfasst nicht nur die geografische Verbreitung, sondern auch regionale und lokale Verbreitungsmuster sowie eine entsprechende genetische Vielfalt.

Gebietseigene und gebietsfremde Pflanzen

In Deutschland wird der Begriff “heimisch” weiter spezifiziert, und es wird zwischen gebietseigenen und gebietsfremden Pflanzen unterschieden. Hier kommen 22 Vorkommens- bzw. Herkunftsregionen ins Spiel, denen aus Naturschutz-Sicht Pflanzen und Saatgut zugeordnet werden. Die Evolution hat diese Pflanzen an ihre jeweilige Umgebung angepasst, was zu genetischen Unterschieden führt. 

Berlin liegt beispielsweise im Nordostdeutschen Tiefland, sodass wir Pflanzen aus den Ursprungsgebieten 4 und 22 produzieren.

Die Bedeutung der gebietseigenen Pflanzen

Die Wahl gebietseigener Pflanzen hat einen entscheidenden Einfluss auf den Naturschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Auch wenn Pflanzenarten ähnlich aussehen mögen, können sie aufgrund der evolutionären Anpassung genetisch unterschiedlich sein. Durch die Verwendung von gebietseigenen Pflanzen wird nicht nur die lokale Flora und Fauna unterstützt, sondern auch die genetische Vielfalt bewahrt.

Warum gebietseigene Pflanzen?

Die evolutionäre Anpassung gebietseigener Pflanzen macht sie widerstandsfähiger gegenüber örtlichen Bedingungen, Krankheiten und Schädlingen. Ihre Verwendung trägt somit dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu stärken und die natürlichen Lebensräume zu schützen. Die Entscheidung für gebietseigene Pflanzen trägt nicht nur zur genetischen Vielfalt bei, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit dem sich ändernden Klima.

Naturschutz durch heimische Wildpflanzen

Wer also Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten schaffen möchte, sollte bewusst auf heimische Wildpflanzen setzen. Diese fördern nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die genetische Vielfalt, die essentiell für das Überleben der Pflanzen und Tiere in unserer Umgebung ist. Indem wir uns für gebietseigene Pflanzen entscheiden, setzen wir ein Zeichen für den Naturschutz und tragen aktiv dazu bei, die Schönheit und Vielfalt unserer heimischen Flora zu bewahren.

 

Bitte beachte, dass laut dem § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes Saat- und Pflanzgut sowohl von krautigen Arten als auch von Gehölzen in der freien Natur nur noch innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden. Für den Siedlungsraum gilt dies nicht.

Quellen:

NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. – Wilde Vorfahren, online: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflanzen/wildpflanzen/23028.html

Bundesamt für Naturschutz – Gebietseigene Herkünfte, online: https://www.bfn.de/gebietseigene-herkuenfte

Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz – Gebietsheimische Pflanzen, online: https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/biologische-vielfalt/ausstellungen/gaerten-der-welt/gebietsheimische-pflanzen/

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