Hochbeet – Schmetterlingsoase
Von den in Deutschland vorkommenden rund 3700 Schmetterlingsarten gehören nur knapp 190 Arten zu den beliebten, farbenfrohen Tagfaltern. Der überwiegende Teil zählt zu den Nachtfaltern, von denen jedoch einige auch tagsüber fliegen.
Genauso wie den Wildbienen, machen den Schmetterlingsarten Monokulturen, Pestizideinsätze, Habitatverluste, Flächenversiegelung, Flächenverbrauch, Klimawandel und der Gebrauch nicht heimischer Pflanzen das Leben schwer. Deshalb stehen bereits etwa zwei Drittel der Tagfalter auf der Liste der vom Aussterben bedohten Liste („Rote Liste“).
In das Hochbeet für Schmetterlinge haben wir folgende heimische Wildstauden gepflanzt:
Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis)
Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)
Wilde Möhre (Daucus carota)
Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
Wiesen-Flockenblume (Centaure jacea)
Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria)
Auch Schmetterlinge sind auf die heimische Pflanzenvielfalt angewiesen. Eine Besonderheit bei ihnen ist, dass ihre Raupen eine andere Pflanze, als der ausgewachsene Schmetterling benötigen. In diesem Hochbeet findest du sowohl Raupenfutterpflanzen des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon) als auch Nektarpflanzen, die er als ausgewachsener Falter besucht. Aber auch andere Falter, Wildbienen und Käfer profitieren von den hier dargestellten Wildblumen.
Folgende ökologische Bedeutung haben die Pflanzen für Falter:
- Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea): Raupenfutter- und Nektarpflanze für 47 Falter
- Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum): Raupenfutter- und Nektarpflanze für 16 Falter
- Wilde Möhre (Daucus carota): Raupenfutter- und Nektarpflanze für 12 Falter
- Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris): Nektarpflanze für 6 Falter
- Wundklee (Anthyllis vulneraria): Raupenfutter- und Nektarpflanze für 6 Falter
- Acker-Hundskamille (Anthemis tinctoria): Raupenfutter- und Nektarpflanze für 3 Falter
Hochbeet “Schmetterlingsoase” auf dem Lollapalooza 2023 in Berlin
Lebensraum und Lebenszyklus:
Am Beispiel des Schwalbenschwanz erklären wir dir den Lebenszyklus von Tagfaltern. Der Schwalbenschwanz gehört mit 8cm Flügelspannweite zu den größeren, heimischen Tagfaltern und hat an den Hinterflügeln einen schwalbenschwanzförmigen Fortsatz, welchen ihm seinen Namen verleiht.
Die erste Generation fliegt von April bis Anfang Juni, die zweite von Mitte Juli bis Ende August, in sehr warmen Jahren tritt mitunter eine dritte Generation im September auf. Er bevorzugt sonnige und offene Landschaften, wie magere Wiesen, Brachen und Trockenrasen sowie Gemüsegärten, in Brandenburg ist er selten geworden.
Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier an die Futterpflanze der Raupen ab, wie die „wilde Möhre“ (Daucus carota), welche hier im Beet verpflanzt wurde. Aber auch Dill oder Fenchel werden gerne genutzt. Nach 3-4Wochen schlüpfen die Raupen und verpuppen sich nach ca. 5Wochen an den Pflanzenstängeln. Die Puppen der ersten Generation schlüpfen nach 2 – 4Wochen, die Falter der folgenden Generationen überwintern als Puppe.
Der ausgewachsene Schwalbenschwanz bevorzugt violette Blüten, wie hier die im Beet gepflanze „Wiesenflockenblume“ (Centaurea jacea).